Fahrt zum Lake Natron (19.10.)
Im frühen Morgengrauen brechen wir auf zu unserem nächsten Etappenziel. Die ersten zwei Stunden fahren wir noch durch den Serengeti-Nationalpark. Immer wieder begegnen uns Tiere.
In den nächsten sechs Stunden fahren wir vorbei an wunderschönen und sehr abwechslungsreichen Landschaften zum Lake Natron.
Freilebende Tiere sehen wir nur noch ganz selten.
Ein farbenprächtiges Agamenmännchen
präsentiert sich am Ausgang der Serengeti.
Sobald wir den Park verlassen haben, begegnen wir wieder zahlreichen Massai mit ihren Rinder-, Schaf- und Ziegenherden.
Die Fahrt zum Lake Natron zieht sich unendlich in die Länge, es wird immer heisser und staubiger. Sind die Autofenster geschlossen, wird es im Auto sehr schnell unerträglich warm, sind sie offen, versticken wir beinahe im Staub.
Wir staunen, wie die Massai und die wenigen Tiere in dieser heissen und staubigen Gegend (über-) leben können.
Am späteren Nachmittag treffen wir im Natron Wildland Camp ein.
Eigentlich stünde nun ein Ausflug zu den Wasserfällen auf dem Programm. Noch einmal ins Auto, nochmals diese staubigen Strassen, noch einmal diese Hitze...... NEIN!!! Wir sind uns einig, acht Stunden Fahren an einem Tag sind genug!!!
Wir verbringen den Rest des Tages lieber in der Lodge beim Jassen.
Fahrt nach Arusha (20.10.)
Auch heute erwartet uns wieder eine lange, staubige Fahrt, vorbei am Ol Doinyo Lengai, dem heiligen Berg der Massai.
Dieser ist ein noch aktiver Vulkan des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Er liegt ca. 120 km nordwestlich von Arusha am Lake Natron.
In der Sprache der Massai bedeutet Ol Doinyo Lengai so viel wie Gottesberg. Der ca. 2960 Meter hohe Vulkan ist für die Massai der Sitz ihres Gottes Engai und die Vulkanausbrüche symbolisieren den Zorn des Gottes.
In Longido besuchen wir die staatliche Primar-Schule. Hier verzichtete ich auf das Fotografieren.
Der Austausch mit den ca. sieben Lehrern, die Besichtigung der Schulzimmer sowie die vielen scheuen aber durchwegs herzlichen Begegnungen mit den Kindern sind sehr bereichernd.
einige Infos über die Schule
Klassengrössen von 18 - 100 Schüler sind Alltag.
Der Schulweg der Kinder beträgt oft mehrere Kilometer, welche sie zu Fuss zurücklegen.
Die Schulzimmer sind sehr spartanisch eingerichtet. Im kargen Betonzimmer stehen unbequem anmutende Holz-Bänke und vorne an der Wand hängt eine in die Jahre gekommene Wandtafel, die kaum noch leserlich beschrieben werden kann. Die wenigen Hefte, welche wir zu Gesicht bekommen, wirken etwa so wie die Kinder, schmudelig, ungepflegt und .....
Auf dem gesamten Schulareal gibt es nur zwei WC s, eines für die Mädchen und eines für die Knaben. Sie sind sehr primitiv (ein Loch im Boden) und extrem schmutzig.
Wie bei uns gehen in Tansania die Kinder von 5 - 7 in die Vorschule, mit 7 werden sie eingeschult und verbringen wie wir 6 Jahre in der Primarklasse, bevor es weiter in die Oberstufe (3 Jahre oder mehr) geht.
Ich bezweifle jedoch, dass all die Kinder ihre Schulpflicht immer wahrnehmen (können). Während unserer fast zweiwöchigen Reise durch Tansania sind wir nämlich zu allen Zeiten und überall Kindern begegnet, die NICHT in der Schule waren.
So ungefähr kann man sich ein Schulzimmer in Tansania vorstellen.
Die Kinder haben gerade Mittagspause, die einen sind am Essen, andere rennen unbeaufsichtigt draussen herum und wieder andere putzen mit viel Wasser den Boden ihres Schulzimmers.
Einige von ihnen nehmen, so scheint es uns, ihren ganzen Mut zusammen und fragen uns immer wieder das selbe: " What's your name? Sie versuchen uns zu berühren und geben uns scheu die Hände, was mich vermuten lässt, dass sie in ihrem Leben noch nicht so häufig mit "Weissen" in Berührung kamen.
Trotz all dieser Armut und trotz all diesen, in unseren Augen widerlichen Umständen, wirken die Kinder total friedlich und glücklich.
Eine gute Stunde später treffen wir wieder in Arusha ein und verbringen unsere letzte Nacht im schon bekannten African Tulip.
Kommentar schreiben