Obwohl die Falklandinseln offiziell im Südatlantik liegen, wirken sie doch mehr subantarktisch. Der Archipel ist ein Paradies für alle Naturfreunde. Aufgrund der isolierten Lage der Inseln hat sich dort eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt. Die dramatischen Steilküsten, die weißen Sandstrände und das schützende Tussockgras bieten perfekte Brutbedingungen für zahlreiche Tiere.
Etwa 60 Vogelarten brüten regelmäßig auf den Inseln; dazu gehören z.B. riesige Schwarzbrauenalbatros-Kolonien und fünf verschiedene Pinguin-Arten. Auch die Liste der Meeressäuger ist umfangreich: Südliche See -Elefanten, Südamerikanische Seebären, Mähnenrobben, Schwertwale (Orca), Delfine und in der Nähe der Küste werden heute auch verstärkt Bartenwale gesichtet.
Standley, Flaklands Hauptstadt (Freitag, 23.12.)
Stanley, die Hauptstadt der Falklandinseln vermittelt uns mit ihren bunten Dächern, den gepflegten Gärten und den englischen Pubs einen Einblick in die Kultur der Falkländer. In der kleinen Hafenstadt leben heute etwa 2'100 Einwohner.
Der ganze Ort kommt uns very British vor und die Leute strahlen einen "gesunden" Nationalstolz aus.
Woher weht wohl der Wind?
ca. 2 stündige Wanderung zur Gypsy Cove (Freitag 23.12.)
Nach der Besichtigung der kleinen Hauptstadt zieht es uns hinaus in die Natur. Eine ca. zweistündige Wanderung zur Gypsy Cove wird uns wärmstens empfohlen. Also nichts wie los.
Der Weg führt uns aus dem kleinen Städtchen lange Zeit am Meeresufer entlang, danach geht es kurz bergauf über eine Anhöhe, die uns einen fantastischen Blick auf die schön eingebetete Gypsy Cove freigibt.
Unterwegs begegnen wir ......
Klaus
einem 80 jährigen fiten Mitreisenden. Im Vorfeld der Antarktistour unternahm er die grosse Trekkingtour durch den Nationalpark Torres del Peine (Chile). Wir staunen und freuen uns, zu sehen, dass man auch im Alter durchaus noch fit sein kann.
Magellan Gänsen mit ihren Jungen
Dampfschiffenten mit Jungen
An der Gypsy Cove
unsere ersten Pinguine, die Magellanpinguine
Obwohl wir die meisten Pinguine nur aus einer gewissen Distanz geniessen können, sind schon hin und weg. Ich könnte Stunden damit verbringen, den putzigen Tierchen einfach nur zuzuschauen.
Irgendwann müssen wir uns losreissen und den Rückweg unter die Füsse nehmen. Doch oh weh, es scheint, so als ob es in Standey bereits in Strömen regnet. Innert Sekunden ist der sehr starke, kalte Hagelregen begleitet von einem kräftigen Wind auch schon bei uns an der Cove angelangt. Die Zeit, die wir benötigen um unsere Regenhosen zu montieren, reicht nicht aus und im Nu sind wir klitsche klatsche nass.
Und jetzt???
Ein Auto hält am Eingang zum Park, die Fenster gehen runter und eine freundliche Frau fragt uns im schönsten Englisch, ob wir vielleicht mit nach Standley fahren möchten. Dankend nehmen wir an und sitzen bald darauf zu dritt (Klaus, Marcel und ich) im Auto. Die freundliche Frau wollte mit ihrem Bruder, der bei ihr zu Besuch weilt, an die Cove wandern gehen.
wieder an Bord
Nach einem Kleiderwechsel und einem warmen Tee bekommen wir die Gelegenheit die Hanseatic (das Schwesterschiff der Bremen) zu besuchen. Keine Frage, wir nehmen diese Gelegenheit wahr, da wir ja bereits im Frühling mit der Hanseatic den Amazonas bereisen werden.
Bleaker Island, Falkland (Samstag 24.12.)
Am frühen Morgen booten wir im klassischen Antarktisdress (Gummistiefel, Regenhose, mit oder ohne rote Winterjacke) auf die zu den Falklands gehöhrende Bleaker Island aus. Die Insel befindet sich in Privatbesitz und auf ihr grasen 850 Schafe.
Von diesem hübschen Seebärenmännchen wurden wir auf Bleaker Island willkommen geheissen.
Wir wandern vorbei an grasenden Schafen, Magellangänsen und vereinzelten Magellanpinguinen zu einer Brutkolonie der Felsenpinguine.
Die putzigen Felsenpinguine hüpfen überall herum und machen ihrem englischen Namen "Rockhopper" alle Ehre. Sie gehören zu den kleinen Pinguinarten und zeichnen sich durch einen charakteristischen gelben Überaugenstreifen aus, dessen Federn hinter dem Auge stark verlängert sind und abstehen.
Die Brutkolonie der Felsenpinguine befindet sich zwar nahe der Küste, ist aber für die Pinguine nur über eine sehr felsige Klippe zu erreichen. Nur mit höchster Anstrengung gelangen sie Sie nach dem Fressen im Meer zu ihren Partnern mit Jungen zurück.
Immer wieder müssen sie Pausen einlegen, Kräfte sammeln, um dann mit ihrer patschigen Art weiter den Felshang hoch zu hoppeln.
Ihre Nester bauen sie mit kleinen Steinchen, welche sie in mühseliger Weise zusammensuchen und/ oder aus einem Nachbarnest klauen. Immer wieder beobachten und hören wir ihre Streitereien die es deswegen gibt.
Wir werden nicht müde mit Beobachten, aber meine volle Blase zwingt zum Aufbruch......... Oh nein, ich habe schon zu lang dagesessen und den Pinguinen zugeschaut, meine Blase hält die Wanderung über die Insel wohl kaum mehr aus. Im hohen Tussokgras, welsches uns von der Kolonie und der Grasebene trennt, finde ich Schutz. Auch mit leerer Blase müssen wir uns langsam auf den Rückweg machen, denn wir wollen ja noch einen Abstecher zu der Kormorankolonie machen.
Der Weg füht uns wieder über die riesige Grasfläche vorbei an verschiedenen Skuas (Raubmöve).
Die riesige Kormorankolonie mit mehrern tausend Paaren liegt etwas entfernt nahe dem Gehöft des Schafzüchters. Beeindruckend ist das gruppenweise Auffliegen der Blauaugenkormorane in Richtung Meer zwecks Nahrungssuche.
zurück am Strand
Aufgrund geänderter Wetterverhältnisse ist die geplante zweite Auslandung auf Sea Lion Island nicht möglich. Stattdessen setzt Kapitän Gottschalk die Fahrt Richtung Südgeorgien fort und zwar ganz unorthodox entlang der Südküste, um dem aufkommenden stürmischeren Wetter an der Nordküste auszuweichen. In den Nachmittagsstunden hält Fabian Ritter, unser Meeresbiologe, kurzerhand einen Vortrag über Wale und Delfine.
Zum Nachmittagstee spielt der Bordkomponist (Uwe Künstler) Weihnachtsmelodien, dann überreicht der Weihnachtsmann allen Kindern Geschenke.
Nach dem leckeren Abendessen singt der Crew Chor Weihnachtslieder. Wir sind alle herzlich eingeladen mitzusingen.
Wieder auf der Kabine treffen wir völlig überrascht auf zwei Lindtweihnachtsmänner und zwei Geschenke (Hapagloyd Kalender).
Richtige Weihnachtsstimmung kommt bei mir aber trotz allen Bemühungen nicht wirklich auf. Mein geliebtes Fondue Chinoise und vor allem meine LIEBEN zu Hause fehlen halt einfach.
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Sibylle (Mittwoch, 01 Februar 2017 00:09)
Soooooo schöne Fotos.
Und interessante Texte.
Danke und Kompliment!