Kurzurlaub in Guarda (27.02. - 02.03.2017)

Unsere Anfahrt nach Guarda unterbrechen wir im Prättigau und fügen eine kurze, ca. 2 stündige Skitour auf den Fadeuer ein.

Von Furna Hinterberg  steigen wir voller Tatendrang durch den Wald über das Untersäss zum Obersäss auf.

Sonne und eine Ruhe, wie man sie nur in den Bergen findet, begleiteten uns über die Waldgrenze... Weiter führt uns die recht gute Spur zum Fadeuer. Die Wärme macht uns zu schaffen und wir merken, dass wir schon viel zu lange nichts Sportliches mehr unternommen haben.

Froh, den Gipfel erreicht zu haben, machen wir bei frischem Wind eine kurze Verschnaufpause, tragen uns ins Gipfelbuch ein und besprechen kurz den Abstieg. 

Der Schnee ist bereits sehr schwer und wir haben ein klein wenig Bedenken für die Abfahrt. Vorsichtig ziehen wir unsere ersten Schwünge im Schnee und stellen erleichtert fest: "Es ist viel einfacher als gedacht."

Und so stehen wir, immer mit der nötigen Vorsicht, nach einer guten 1/2 Stunde wieder bei unserem Auto in Hinterberg.

Skier trocknen, im Auto verstauen, schnell einen Schluck Wasser und weiter geht unsere Reise durch den Vereinatunnel nach Guarda.

In Guarda ist uns das Wetter nicht mehr so gut gesinnt. Der Himmel zeigt sich bedeckt und in den kommenden drei Tagen lässt sich die Sonne kaum mehr blicken. Nichtsdestotrotz geniessen wir die "Auszeit"!!! 

Am Morgen des ersten März zieht die ganze Schuljugend durch die Strassen und Gassen der Dörfer des Unterengadins und feiert ihren „Chalandamarz“. Während der Brauch ursprünglich die Jahreswende zelebrierte, kündigt er heute mit Gesang, Peitschenknall und Glockengeläut den Frühling an und damit das Ende der dunkleren, kalten Jahreszeit. Die Ausprägung des Brauchtums ist jedoch von Dorf zu Dorf verschieden.

So wird z. B. in Guarda der Chalandamarz nicht nur am 1. März mit dem Einläuten des Frühlings gefeiert, sondern man verabschiedet auch am letzten Tag vom Februar den Winter durch lautes Kuhglockengeläut. Mädchen sowie Knaben ziehen an diesem Tag mit ihren Glocken durch Guarda und vertreiben den Winter. Die Kinder stellen sich dem Alter entsprechend in einer Reihe auf und werden vom ältesten der Gruppe durch das Dorf geführt.

Wir begleiten die Kinder von 8:00Uhr - ca. 9:30Uhr bei ihrem Dorfrundgang und kehren dann halb durchfroren in unser Hotel zurück, wo wir uns bei einem warmen Kaffe und dem reichhaltigen Frühstück aufwärmen.

Da der Himmel sich bedeckt hält und uns mit seinem Schneegestöber beglückt, entschliessen wir uns für die Wanderung über Munt (1850m) nach Ardez und zurück nach Guarda.

Nach gut 2 Stunden erreichen wir Ardez, wo wir uns nach dem Dorfrundgang in ein Restaurant setzen, einen herrlich heissen Punsch bestellen und die wohlige Wärme bei der Lektüre diverser Zeitschriften einziehen.

Wieder zurück in Guarda ...

..... besuchen wir den kleinen Wellnessbereich, ziehen die Wärme der Sauna so richtig ein und geniessen anschliessend das feine Essen in der gemütlichen Arvenstube.

Das Wetter meint es auch heute nicht besser mit uns und so marschieren wir auf den jungfräulich schneebedecken Wegen nach Lavin.

Blick zurück nach Guarda

Wie schon gestern geniessen wir auch hier in Lavin die Wärme im Café des Dorfes .

Auch hier feiern die Kinder Chalandamarz. Mit ohrenbetäubendem Gebimbel betreten die Kinder das Café, deponieren ihre Glocken und singen ein paar Lieder zum Chalandamarz.

Blick zurück nach Lavin                                                                                               Blick auf Guarda                                      

Auf dem Retourweg zeigt sich dann sogar die Sonne und wir hoffen, dass sie auch am Nachmittag den eigentlichen Chalandamarz-Umzug von Guarda  begleiten wird.

Heute Nachmittag findet sich eine recht grosse Menge Zuschauer in Guarda ein. Um 13:00Uhr starten die Kinder oben am Dorf.

Wie schon gestern ziehen die Knaben, bekleidet mit blauen Hemden und roten Zipfelmützen, mit ihren Kuhschellen laut durch das Dorf. Sie besuchen fast jedes Haus und umkreisen jeden Brunnen des Dorfes. Begleitet werden sie von den Mädchen, .........

.... die tragen heute aber ihre wunderschönen Trachten.