3. Tag Rio de Janeiro (08.04.2017)

GUm 9:30 Uhr werden wir wieder von unserem Guide Tiago im Hotel abgeholt. Zuerst fahren wir zum Tijuca Nationalpark, wo wir eine kurze Wanderung durch den wieder aufgeforsteten Urwald machen. Die unterschiedlichen Grüntöne der Pflanzen lösen bei mir immer wieder eine besondere Faszination aus. Zugunsten des Besuchs in einer Favela verzichten wir auf die ursprünglich geplante längere Wanderung.

Nach einer kriminellen "Bergfahrt" auf der chaotischen "Hauptstrasse" mitten durch die primitiven Behausungen der Favelabewohner verlassen wir das Auto und begeben uns mit einer Portion Angst, Ehrfurcht und Neugier zu Fuss durch verschiedene schmuddelige, dunkle, enge und speziell duftende Gässchen. Immer im Bewusstsein, dass dieser unverhoffte Besuch für uns ein absolutes Privileg ist, beginnen wir diese Eindrücke sogar zu geniessen.

Unser Gang durch diese Gässchen beginnt mit der Begegnung der alten Postbotin. Sie liebt MÄNNER, drückt und herzt sie mit sichtlichem Genuss. Da könnte man beinahe eifersüchtig werden.

Vorbei an vielfältigen Läden, schummrigen Wohnungen und immer unter einem imposanten Gewirr von Kabeln und Leitungen queren wir den Hang. Wir gelangen schliesslich vor ein Eisentor. Hier warten wir,  bis Tiago mit einem Schlüssel wiederkommt und das Tor zum "Himmel" öffnet.

Wir sind überwältigt. Wir stehen auf einer "Dachterrasse" inmitten der Favela.

In einem kleinen Kioskladen kaufen wir einen Becher gefüllt mit einem landestypischen Irgendwas. Es ist eine Mischung aus Saft und Eis und wird aus den blauen Assai-Beeren aus dem Amazonas gefertigt. Diese sollen sogar verjüngend wirken!!! 

Nach dem eindrücklichen Besuch in der Favela fahren wir mit der Bahn auf den Corcovado zur Christusstatue.

Das Wetter hält sich zwar trocken aber der Himmel ist sehr bedeckt und den Christus können wir nur schleierhaft sehen.

Doch nach und nach lockert sich der Nebel und gibt uns die Sicht auf Rio frei.  

Wir schlendern durch die belebte Copacabana und geniessen die lauen Temperaturen und die belebte Atmosphäre. Strassenverkäufer bieten ihre Sachen feil und auf dem breiten Strand wird ab und zu Beachsoccer gespielt. 

Von der Hotel-Dachterrasse aus geniessen wir den Lichterglanz einer sehr nahe gelegenen Favela.