Vor 120 Jahren war Manaus eine der reichsten Städte der Welt. Manaus verfügte bereits dazumal über Strassenbahnen und elektrisches Licht und alle möglichen Versorgungsgüter sowie Baumaterialien, die von Europa hergeführt wurden. Damals nannte man die Stadt auch "Paris der Tropen".
Um 1915 jedoch brach der Kautschukboom zusammen. Manaus verlor rasch an Bedeutung und die aufwendigen Fassaden und die prunkvollen Gebäude verfielen. Erst mit der Einrichtung der Freihandelszone um 1957 erholte sich die Stadt wirtschaftlich wieder, Renovationen wurden durchgeführt und sind weiter geplant.
Unser Schiff liegt nun für knapp 2 Tage auf Reede. Der Hafen von Manaus verfügt über eine schwimmende Kaianlage. Der Wasserstand hier am Rio Negro steigt in der Regenzeit bis 15m.
Stadtrundfahrt in Manaus
Für unseren ersten Tag in Manaus haben wir eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Opernhauses gebucht.
In einem modernen, klimatisierten Reise – Car und mit lokalem Reiseführer fahren wir durch die Millionenstadt Manaus.
Die Stadt wirkt auf den ersten Blick eher schmuddelig, überall liegt viel Abfall herum, zerfallene oder von der Feuchtigkeit schwarze Häuser dominieren das Stadtbild. Es erinnert nicht mehr viel an die Blütezeit des Kautschuk-Booms.
Die ersten Ziele der Fahrt sind zwei noch aus der Zeit des Kautschukbooms (1880 bis 1915) stammende Villen.
Palacete Provincial
Palacio Rio Negro (Villa eines Kautschukbarons)
Danach fahren wir .......
..... zum Markt
..... flanieren dem Hafen vor dem Markt entlang
.... und gelangen zu den aus dem Ende des 19. Jh. stammenden Markthallen
Sie gehören zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Manaus und wurden, wie so Vieles hier am Amazonas, von Gustav Eiffel entworfen.
.... zum legendären Opernhaus (erbaut zwischen 1884 – 1896)
und schliesslich zur Marienkathedrale (1877).
Abfallentsorgung aus der Hanseatic
Am Nachmittag erkunden wir die Stadt noch einmal auf eigene Faust.
Die Stadt lebt, manchmal müssen wir uns sogar richtiggehend durch das Menschengedränge in den zum Teil schmalen Gassen kämpfen. In kleinen Strassenständen wird allerlei angeboten: Souvenirs, div. Kleider, billige Uhren ....... und was uns sehr erstaunt, immer wieder Gold- und Silberschmuck. Wir fragen uns: „Sind die Schmuckstücke auch wirklich echt und auf legalem Weg zu den momentanen Besitzern gekommen?“ Uns wurde, wie überall hier in Südamerika, ans Herz gelegt, niemals mit Schmuck auf die Strassen zu gehen.
Wir stellen fest, dass die Preise hier für die Kleider beinahe so hoch sind wie bei uns in der Schweiz. Der Durchschnittsverdienst in Brasilien ist jedoch wesentlich kleiner. Die Rede war von 800 – 1000 USD im Monat.
Auf Einladung von Moacir, (genannt Mo) einer der einheimischen Experten an Bord, besuchen wir eines seiner kleinen Expeditionsschiffe.
Hier werden wir herzlich willkommen geheissen und mit einem leckeren Caipirinia und exzellenten und ganz frisch zubereiteten Bananenchips bewirtet.
Auf einem dieser kleinen Boote (ca. 14-16 Passagiere) und in Mo's Begleitung könnte ich es mir durchaus vorstellen, noch einmal ein paar Tage durch die Seitenarme des Amazonas zu streifen.
Bei Nieselregen bewundern wir anschliessend die farbenfrohen typischen Amazonasschiffe und sind vom emsigen Treiben fasziniert.
Kammerkonzert in der Oper von Manaus
Heute Abend gibt ein Kammerorchester extra für die Passagiere der Hanseatic ein Konzert.
Das wollen wir uns nicht nehmen lassen. Nach einem langen Vorspann über Erklärungen, was man während einer Vorführung alles nicht darf und soll, unterhält uns das Orchester knappe 45 Min.
Zum Anfang spielen sie die kleine Nachtmusik von Mozart und wechseln dann zu Werken von brasilianischen und oder südamerikanischen Komponisten. Es war interessant auch mal Musik aus einem anderen Kontinent zu lauschen. Es ergibt sich eine Mischung von sehr gewöhnungsbedürftig bis hin zu witzig und spannend.
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