Heute haben wir uns für den Ausflug zu den Rosa-Delfinen angemeldet. Um 10:00 Uhr besteigen wir zusammen mit einem Dutzend Personen ein Schnellboot, mit dem wir ca. 45 Min. über den Rio Negro flitzen.
Nur noch die Baumgipfel der sonst 500m breiten Insel ragen aus dem Wasser. Der höchste Wasserstand wird ca. Ende Mai erwartet und misst bis zu 15 Meter mehr als in der Trockenzeit. Das Erstaunliche: Die Bäume haben sich an die Lebensweise im Amazonas angepasst, sie behalten ihre grünen Blätter auch unter der Wasseroberfläche.
An der kleinen Station angekommen ziehen wir uns um.
Delfine sind noch keine zu sehen. Wie der erste Passagier jedoch ins schwarze Wasser steigt, sind sie plötzlich da. Es sind ca. 4 bis 6 Tiere, welche um uns herumschwimmen. Wir können sie berühren, ja man hat zwischendurch sogar das Gefühl, die Tiere mögen es gestreichelt zu werden. Ihre Haut fühlt sich weich, samtig und ein bisschen wie Wachs an.
Nach ca. ¼ Std. werden die Tiere mit Fischen gefüttert.
Laut Denis, unserem lokalen Guide, ist es klar geregelt, wie viele Touristen herkommen, wie viele Fische verfüttert werden dürfen und wie lange man im Wasser bleiben darf.
Um 12:30 Uhr wird ein Mittagsbuffet eingerichtet, als ob wir auf der Hanseatic nicht schon genügend zu essen bekämen.
Doch auch hier kann man kaum wiederstehen. Es gibt feine Sandwiches, Schnitzelbrote, Früchte aller Art, ja sogar Joghurts und Schoggiküchlein werden aufgetischt.
Denis spricht sehr gut Deutsch und weiss sehr viel. Es ist interessant ihm zuzuhören und mit ihm zu diskutieren.
Nach dem Mittagslunch fahren wir durch kleinere Seitenflüsse Richtung Manaus zurück.
Wir haben Glück und sichten dabei sogar einen einigermassen fotogenen Tukan.
Auf halbem Weg stoppt Denis plötzlich. Wir machen inoffiziell einen Halt und besuchen eine von der Natur zurückeroberte ehemalige Leprastation.
Brücke von Manaus
Ausfahrt aus Manaus:
Um 16:00 Uhr verlässt die Hanseatic Manaus und wir fahren auf dem Rio Negro (Schwarzwasserfluss) zurück bis zur Einmündung des Weisswasserflusses Solimoes (so wird hier dieser Abschnitt des Amazonas genannt).
Nach ca. einer Stunde können wir das Zusammentreffen der beiden Flüsse miterleben. Wo der „schwarze“ Rio Negro in den lehmgelben Rio Solimoes mündet, vermischen sich die beiden Flüsse nicht sofort, sondern fließen kilometerweit nebeneinander her.
Wassertypen des Amazonas
Weisswasser:
Lehmig gelb mit einer Sichttiefe von ca. 0,5 m, hohem Gehalt an anorganischen Substanzen und geringem Anteil an organischen Stoffen. Der Wasserzustand ist chemisch neutral. Zu diesem Gewässetyp gehören der Hauptstrom des Amazonas, der Rio Madeira sowie der Rio Branco und fast alle seine Quellflüsse.
Klarwasser:
Wasserfarbe blau-grün bis oliv-grün mit Sichttiefe von 5 m und mehr, arm an Sedimenten und organischen Nährstoffen. Der Wasserzustand ist sehr sauer. Zu diesem Gewässertyp gehören der Rio Tapajos und Rio Xingu sowie andere Flüsse, die ebnefalls ihre Quellgebiete in den uralten, meist abgetragenen Massiven der Guyanas und Zentralbrasilien haben.
Schwarzwasser:
Wasserfarbe schwarz bis rötlich mit Sichttiefen bis 2 m, ebenfalls arm an Sedimenten mit hohem Anteil an Humusstoffen. Der Wasserzustand ist extrem sauer, so dass dort die meisten tierischen Organismen wie Insekten und deren Larven nicht existieren können. Zu diesem Gewässertyp gehören der Rio Negro und andere Nebenflüsse, deren Einzugsgebiete in den Sumpfniederungen und Bleicherderegionen des nördlichen Amazoniens liegen.
... und noch einmal sehen wir die Brücke von Manaus
Bis nach Iquitos werden wir nun auf dem Weisswasserfluss Solimoes unterwegs sein.
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