Stadtrundfahrt mit Martin
Nach dem Frühstück holt uns Martin ab und wir unternehmen eine gut 4 stündige Stadtrundfahrt.
Wir besuchen oder machen:
- la Calle Jaen, angeblich die schönste Strasse in La Paz
- la Plaza Murillo
wo wir sogar den Präsidenten Evo Morales sehen, wie er gerade vom Präsidentenpalast in ein Auto steigt und dabei die Leute begrüsst.
- eine Fahrt mit der Seilbahn hoch über La Paz
Die blitzsauber gewischten Hallen der Talstation könnten ebenso gut in Kitzbühel oder Zermatt stehen, so modern und luftig ist ihre Architektur. Und tatsächlich ist es die Goldauer Firma Garaventa, die gemeinsam mit ihrer österreichischen Schwesterfirma Doppelmayer La Paz Flügel verleiht.
Das Seilbahnnetz besteht momentan aus drei Linien:
Stationen | Kabinen | Länge (m) | |
---|---|---|---|
Rote Linie | 3 | 109 | 2348 |
Gelbe Linie | 4 | 169 | 3736 |
Grüne Linie | 4 | 165 | 3704 |
Gesamt | 10 | 443 |
9788 |
Weitere 6 Linien sind geplant und zum Teil bereits im Bau. Da La Paz auf unsicheren Boden steht, es immer rauf und runter geht und viele unterirdische Flüsse die Stadt durchqueren, ist der Bau einer Metro unmöglich.
Hoch über dem Villenviertel im südlichen La Paz.
Evo Morales liess die Seilbahn angeblich extra über das Nobelviertel bauen, damit die Anwesen an Wert verlieren. Es kommt dazu, dass ihr Grundstück von oben einsichtbar ist, weshalb viele Besitzer ihre Villa verkauften.
Die weisse Villa soll nun einem Ukraine gehören.
- das Mondtal
Die indigenen Frauen der Stadt tragen voller Stolz ihre im 18. Jahrhundert kreierte und nicht ganz billige Tracht, bestehend aus weit ausladenden Rüschenröcken, langen Zöpfen und einer Melone, die viel zu klein geraten auf der Krone ihrer Köpfe aufsitzt. Die Cholitas verschönern mit ihrem Aussehen das Stadtbild unheimlich.
- einen Besuch bei einer "Hexe" auf dem Hexenmarkt
Die "Hexe" spielt eine spirituelle, psychologische sowie eine heilende Rolle. Die Leute besuchen die "Hexe", teilen ihr ihre Sorgen und Wünsche mit. Die "Hexe" stellt mit ihrem Wissen über die Person einen massgeschneiderten Opferteller zusammen.
Dieser wird zu Hause über dem Feuer angezündet, die Süssigkeiten schmelzen, der Lamafötus sowie all die verschiedenen Kräuter verbrennen und werden der Pachamama (Mutter Erde) übergeben. Mit diesem Opfer bittet man die Pachamama um Hilfe.
- zum Schluss besuchen wir die Plaza San Franzisco
Am Nachmittag machen wir uns auf eigene Faust noch einmal auf, um die Stadt zu erkunden.
Hier einige Bilder und Impressionen
Eine ganz liebenswerte "Hexe" verkauft mir eine Pachamama.
Nachtessen mit Sicht auf ganz La Paz
Das riesige Hochhaus soll der neue Präsidentenpalast werden. Evo Morales negiert alles, was mit der Vergangenheit und mit den Spaniern zu tun hat. Darum lässt er einen neuen alles überragenden Präsidentenpalast direkt hinter dem Alten errichten. Ebenfalls lässt er direkt hinter dem Parlamentsgebäude ein neues und höheres bauen. Was mit den alten, wunderschönen Kolonialbauten passiert, weiss man zur Zeit noch nicht.
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