Wie wir am Morgen an Jutaí vorbeifahren regnet es und es sieht dieses Mal so aus, als ob sich der Regen eingelassen hätte.
Dieses kleine Boot fährt seit Manaus der Haseatic voraus und misst mit Radar die Wassertiefe des Amazonas.
Den Vormittag verbringen wir an Bord des Schiffs, welches vor einem Seitenfluss in der Nähe von Jutaí vor Anker liegt. Genen Mittag wird der Regen immer schwächer und lässt der Sonne zusehends mehr Platz.
Wie aus dem Nichts und doch von überall her kommen gegen Mittag plötzlich mehrere Boote, gefüllt mit ganzen Familien. Sie hängen sich hinten an die Hanseatic und warten.
Die Indianer bieten ihre wenigen Früchte zum Tausch an. Bananen gegen Coca Cola, Brötchen, Kleider, Schuhe, Süssigkeiten, ja sogar ein Föhn wird ihnen übergeben.
Die Kinder bleiben geduldig, die ganz Kleinen werden gesäugt oder schlafen in den Armen der Mutter oder der Schwester.
Die Vorbeifahrt der Hanseatic scheint für die Indianer das Ereignis des Jahres zu sein. Es kommt uns ein bisschen vor wie ein Volksfest ohne Musik. Unter uns in den Schiffchen wird geschwatzt, gelacht, gegessen und vor allem wird geduldig gewartet.
Gegen 15:00 Uhr sind wir für die heutige Zodiac-Ausfahrt bereit.
Auch hier erwartet uns eine einmalig schöne Naturlandschaft.
Wir glauben unseren Augen nicht. Die gleichen Boote stehen nach rund 6 Stunden immer noch hinter dem Schiff.
Erst gegen 17:00 Uhr lösen sie sich auf und verschwinden genauso wie sie gekommen sind ins scheinbare Nichts.
Auch unsere Fahrt geht weiter, zuerst fahren wir wieder bis zum Städtchen Jutai zurück, welches nun im besten
Sonnenlicht steht.
Dort, in diesem Seitenarm, werden wir eine weitere Nachtausfahrt geniessen können.
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