Lagginhorn 4010m (02. - 03.08.2017)


Juhuiii, endlich klappt es doch noch!!!

Die Wetterprognosen für morgen sind so gut, dass wir es wagen können. Und so fahren wir am 02.01.2017 um ca. 11:00 Uhr los über den Furka mit dem Ziel Saas Grund. Hier tätigen wir noch die letzten kleinen Einkäufe, Wasser und ein wenig Proviant zur Stärkung für morgen.

Kurz nach 15:00 Uhr steigen wir ins "Bähndli" zum Hohsaas (3100m).


Wir beziehen unsere Betten/Pritschen in einem 6er Schlag. Bis jetzt sind wir noch alleine, hoffentlich bleibt das so!


Danach schlüpfen wir wieder in unsere Bergschuhe und begeben uns auf den knapp 1-stündigen Rundweg der 18 Viertausender.

Dieser kurze Themenweg ergibt einen hübschen und leichten alpinen Spaziergang, perfekt  für ein kurzes Einlaufen.

18 Viertausender sind auf dem Themen-Rundweg auf Hohsaas bei guter Sicht zu sehen. Jedem von ihnen ist ein Standort mit einer Informationstafel gewidmet. Zu den einzelnen Gipfeln wird jeweils die Besteigungsgeschichte und die alpinistische Bedeutung erklärt.

Grandios ist der Ausblick zum Triftgletscher, der von der Flanke des Weissmies in die Tiefe fliesst.

Blick auf unser morgiges Ziel, das Lagginhorn


Um 18:30 Uhr wird das Abendessen serviert. Wir geniessen das Wiedersehen mit Michi (unser Bergführer) und tauschen uns über alle Neuigkeiten aus.

Nach dem Essen bestaunen wir die herrliche Bergwelt in der untergehenden Sonne. Die Hütte wird zu unserer Überraschung von einer kleinen Steinbockfamilie besucht.

Wir bleiben tatsächlich alleine in unserem 6er Schlag und legen uns kurz nach Sonnenuntergang, d.h. um ca. 21:00 Uhr schlafen. Die Schlafstellen sind eng und die Matratzen dünn und hart, trotz allem schlafen wir nicht schlecht.


Um 04:20 Uhr ist Tagwache und kurz danach sitzen wir gemeinsam mit Michi und ein paar weiteren Berggängern beim Frühstück.

Nachdem unsere Rucksäcke endgültig gepackt und unsere Bergschuhe festgeschnürt sind sowie die Klettergurte perfekt auf den Hüften sitzen, heisst es: Los geht's!

Was erwartet uns auf dieser Bergtour? Keine Steigeisen, dafür Helme, kaum Schnee und Eis, dafür jede Menge Steine und Geröll.

Wir sind so was von gespannt.

Die aufgehende Sonne gibt den Blick auf die Mischabelkette ...

... mit den von uns bereits bestiegenen Gipfeln Nadelhorn, ....

... Alphubel und Allalinhorn frei.

Auf unserer Seite liegt das Weissmies noch im Schatten.


Im Tal, umringt von all den wunderprächtigen Bergriesen, erkennen wir Saas Fee.


Aber unser Ziel liegt da oben!


Unterwegs sehen wir nochmals unsere kleine Steinbockfamilie von gestern Abend.


Geschafft!!!

Nach knappen 4 Stunden stehen wir oben auf dem Gipfel.

Da der Gipfel wenig Platz bietet und der Wind uns recht heftig um die Ohren bläst, machen wir ein paar Meter unterhalb des Gipfels eine kurze Pause, trinken einen Schluck warmen Marschtee und stärken uns mit Banane, Rigel und Co.

Und nach weiteren gut 4 Stunden sind wir wieder unten im Hohsaas. Hier genehmigen wir uns erst einmal ein kühles Bier und stossen auf unseren siebten 4000er und die eben bezwungenen 1016 Höhenmetern an.


Es ist schön zu erleben, wie jeder Berg so grundverschieden ist. Diese Tour empfand ich nie als sehr gefährlich, was das Abstürzen betrifft. Am Lagginhorn braucht es dafür 120% Konzentration, um die Knöchel heil durch dieses Geröll zu bringen.

Meine Beine fühlen sich zentnerschwer an und ich bin mir sicher: " Das wird einen gehörigen Muskelkater geben."


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